Schildkrötenanlage
im Mooshüsli, Emmen LU

Seit 1997 betreut die SIGS Sektion Zentralschweiz eine Schildkrötenanlage im kleinen Tierpärkli bei den Badanlagen Mooshüsli. Die bald 25-jährige Landschildkrötenanlage im Mooshüsli in Emmen wurde im Herbst 2022 umgebaut und der Wasserschildkrötenteich im Mai 2023 aufgefrischt.
Dank der vielen freiwillig geleisteten Arbeitsstunden bietet die Anlage den Schildkröten weiterhin ein artgerechtes Zuhause und dient als Inspiration für interessierte BesucherInnen.

Rückblick

Im Jahre 1995 beschloss die Gemeinde Emmen, das Kleintiergehege beim Hallenbad Mooshüsli zu erweitern und den neuen Grundsätzen der Tierpflege anzupassen. Weil Ernst Kuchen, der ehemalige Leiter des Badebetriebes im Mooshüsli, ein engagiertes SIGS-Mitglied war (und bis heute ist), lag es auf der Hand, zwischen den Gehegen von Hängebauchschweinen, Ziegen, Enten, Gänsen und Hühnern eine Anlage für Wasserschildkröten zu planen. An der Mitgliederversammlung im Januar 1996 wurde das Konzept vorgestellt und die Sektion Zentralschweiz beschloss, sich an der Anlage zu beteiligen. Zum einen durch einen Beitrag aus der Vereinskasse, und zum andern durch Mitarbeit der Sektionsmitglieder.

Im April 1997 konnte mit dem Bau begonnen werden. 1998 wurde das Gelände mit einer Anlage für Landschildkröten erweitert. Mit viel Fronarbeit wurden die Tiere und das Gehege fachkundig von Ernst Kuchen und Rolf Jost und später von Roger Limacher und Alois Wechsler gepflegt. Die Anlage diente den BesucherInnen als Blickfang und Beobachtungsmöglichkeit der mediterranen Panzertiere, wurde aber auch als «Zwischenstation» für Auffangtiere genutzt, welche nicht weitervermittelt werden konnten. 

Im Oktober 2004 eröffnete zusätzlich eine Auffangstation in Büron, in welcher bis Ende 2022 viele Tiere betreut und vermittelt werden konnte. Federführend organisierte Roger Limacher mit freiwilligen HelferInnen das Funktionieren des Betriebs. Von nun an konnten sowohl mediterrane wie auch tropische Schildkrötenarten praktischerweise in einem Gebäude mit Garten untergebracht werden. Leider musste die Auffangstation Ende 2022 die Tore schliessen, weil der Vertrag für die Räumlichkeiten auslief. Seit längerer Zeit war im Mooshüsli eine beständige Gruppe von Landschildkröten untergebracht und vereinzelt wurden Wasserschildkröten im Teich platziert. Ab dem Jahr 2020 organisierte Patrik Lengwiler jeweils einen Anlagepflege-Anlass mit dem Ziel, Alois Wechsler bei den Pflegearbeiten zu entlasten und den geselligen und fachkundigen Austausch unter den Mitgliedern anzuregen.

Musteranlage im Mooshüsli

Weil die Auffangstation in Büron geschlossen wurde, stellten sich grundlegende Fragen, wie es in Emmen weitergehen sollte. Da es heutzutage so viele Findel- und Abgabetiere gibt, ist es kaum noch möglich diese Arbeit freiwillig und nebenberuflich erledigen zu können. Die Gehege waren für die Betreuung nicht mehr zweckmässig, und die Unterteilung nicht mehr sinnvoll. Nach dem Abwägen der Möglichkeiten und Ressourcen fiel der Entscheid, als Verein keine Tiere mehr aufzunehmen und zu vermitteln, sondern den Fokus auf die Information über eine artgerechte Haltung von Schildkröten zu legen. 

Im letzten Herbst wurde die Schildkrötenanlage der Landschildkröten im Mooshüsli so umgebaut und optimiert, dass die darin lebenden Tiere möglichst viel artgerechten Platz geniessen dürfen. Künftig soll diese als "Musteranlage" dienen, um interessierten Besuchern einen Eindruck von einer artgerechten Schildkrötenhaltung zu vermitteln.

Die Anlage wird nun von Patrik Lengwiler, Irené Krummenacher, Bruno Arnold, Heidi Banz und Andrea Mösch regelmässig betreut und gepflegt. Vielen lieben Dank für die grosse Arbeitsleistung im Herbst geht neben den Obenerwähnten auch an Roger Limacher, Iris Krummenacher, Alois Wechsler und den Gartenbauer Samuel Uebelmann mit Team. Gemeinsam konnten wir mit vielen freiwilligen Arbeitsstunden eine gelungene Anlage gestalten und unsere Kräfte für eine sinnvolle Sache einsetzen.

Bauarbeiten

Nach einer Planungsphase wurde die Schildkrötenanlage mit Bagger, Schubkarre, Schaufeln, Pickeln und ordentlich Man- und Woman-Power neu strukturiert und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Die Umrandung wurde versetzt und verschiedene Hügel wurden geformt, welche mittels Tunnel sowohl als Schattenplatz und Klettersteig dienen. Zudem wurden viele Steine, Wurzeln und Pflanzen gesetzt, Wiesen angesät und Schotter eingebracht, um einen abwechslungsreichen Lebensraum zu schaffen. So konnten die rund 100 Quadratmeter mit einer spannenden Gestaltung «erweitert» werden, weil die Schildkröten nun über Stock und Stein verschiedene Wege begehen können.

Neu wurden die Frühbeete mittels Unterbaus aus Stellriemen fest installiert, damit die Winterstarre direkt im Gehege abgehalten werden kann. Im Frühbeet erhielten die Schildkröten einen Unterschlupf mit «Terrasse». Wo möglich arbeiteten wir mit bereits vorhandenen Materialien aus dem bestehenden Gehege oder der ehemaligen Auffangstation, um die Kosten niedrig zu halten.

Im Frühling 2023 wurde der Teich ausgepumpt, gereinigt und aufgefrischt. Dabei zeigten sich die tatsächlichen Ausmasse und es war beeindruckend, wie viel Schlamm sich angesammelt hatte. Wir stiessen auf Totholz und fanden leider auch zwei leere Schildkrötenpanzer. Nun können die Anlage und die Schildkröten wieder mit viel Freude und Geselligkeit gepflegt werden und wir hoffen weiterhin auf fleissige und unterstützende Hände, damit sie auch in Zukunft erhalten bleibt.

Wir möchten uns herzlich bei allen freiwilligen HelferInnen bedanken, welche immer wieder ihre Zeit und Muskelkraft zur Verfügung stellen und freuen uns auf viele weitere gemeinsame Stunden beim «Werkeln» und «Bräteln».

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